Robert S. Kaplan gilt als Visionär, der sich als Entwickler der Balanced Scorecard (BSC) weltweit einen Namen gemacht hat. Anlässlich seines Europabesuches war er einen Tag lang Gast der DHBW Lörrach.

Nicht umsonst bezeichnet die Financial Times Kaplan, der seit 1984 an der Harvard Business School lehrt, als den einflussreichsten Denker, wenn es um Managementfragen geht. Im Strategiedialog mit Unternehmern, Dualen Partnern der DHBW, Studierenden und Professoren stellte er im Auditorium seine überzeugende Management-Methode vor und erläuterte, warum Veränderungen für Unternehmen so wichtig seien und wie Unternehmen die Balanced Scorecard als treibendes Instrument im Management- und Veränderungsprozessen optimal nutzen können.

Für uns und unsere Unternehmen bietet dies eine hervorragende Chance, im Strategiedialog mit einem der weltweit führenden Wirtschaftswissenschaftler sich auszutauschen und Anregungen für die eigene Unternehmensführung zu holen. Wir sind froh über diese Möglichkeit des Wissensaustausches und des Transfers“, so Rektor der DHBW Lörrach Prof. Dr. Bernd Martin.

Prof. Dr. Theo Sproll, Dekan der DHBW Lörrach, ist Alumni der Harvard Universität Boston und hatte sich um den Kontakt zu Prof. Robert S. Kaplan bemüht. Er zeigte sich begeistert von den anschaulichen und nachvollziehbaren Erläuterungen und Beispielen zur Implementierung eines Managementtools in Unternehmen. Auch sah er einen direkten Bezug zur Dualen Hochschule, die eine enge Vernetzung zu den Unternehmen und somit einen intensiven Transfer pflege.

Kaplans Erfolgsmodell, das weltweit in den unterschiedlichsten Unternehmen eingesetzt wird, basiert auf der Überlegung, dass Strategien messbar sein müssen. „Was man nicht messen kann, kann man auch nicht managen“, so eine seiner Kernbotschaften. Allerdings sei es nicht ausreichend, allein finanzielle Zielgrößen zu berücksichtigen. Sein Modell der Balanced Scorecard greife viel weiter. Auch für Mitarbeiter, Kunden sowie Prozesse und Innovationen müssen messbare Zielgrößen definiert werden. Nur damit schaffe man die nötige Transparenz für die Unternehmen, um durch die Ausgeglichenheit der Maßnahmen und Entscheidungen im globalen Wettbewerb bestehen zu können.

Lässt sich die Balanced Scorecard auf eine Hochschule übertragen? Der zentrale Unterschied zu der Dualen Hochschule zu einem klassischen Unternehmen sei, dass deren Kunden sowohl Studierende als auch die Dualen Partnerunternehmen seien. Kaplan zeigte sich im Gespräch mit den Professoren der DHBW Lörrach zuversichtlich, aber „eine gewisse Skepsis sei durchaus angebracht.“ Im Allgemeinen gelte, dass sich Hochschulen weitaus langsamer bewegen würden und verändern als Unternehmen.