Knapp 16 Millionen Euro Studiengebühren überweisen die über 25.000 DHBW Studierenden pro Jahr an ihre Hochschule. Um bei der Erhebung und Verwendung dieser enormen Summen Klarheit und Transparenz zu schaffen, hat die Duale Hochschule Baden-Württemberg gemeinsam mit ihren Studierenden einen Leitplanken-Katalog entwickelt, der die gesetzlichen Regelungen ergänzt und konkretisiert. Ein von den Studierenden gestalteter Aufkleber macht zudem künftig klar erkennbar, welche Anschaffungen aus Studiengebühren finanziert wurden.

„Wir pflegen einen offenen Umgang und Dialog mit unseren Studierenden und haben sie deshalb auch bei diesem wichtigen Thema von Beginn an eng eingebunden“, erklärte Gründungspräsident Professor Dr. Hans Wolff bei der Präsentation des neuen Aufklebers. Auch die Studierenden waren zufrieden mit der gefundenen Lösung: "Wir freuen uns, zusammen mit der Hochschulleitung eine weitestgehende Übereinstimmung zur Verwendung der Studiengebühren gefunden zu haben", so Martin Heller, Vorsitzender des AStA der DHBW. Einzig bei der langfristigen Finanzierung von Professorenstellen konnte keine Einigung erzielt werden, da hier die Studierenden klar das Land in der Pflicht sehen.

Neben allgemeinen Verbesserungen, wie vermehrten Exkursionen, längeren Bibliotheksöffnungszeiten oder neuen Lehrmitteln, profitieren die Studierenden an den acht Standorten der DHBW zum Teil auf ganz unterschiedliche Weise von ihren Gebühren. Dabei kann es teilweise schwierig werden, den neuen Aufkleber mit der Aufschrift „Finanziert aus Studiengebühren“ auch tatsächlich auf den entsprechenden Investitionen anzubringen:

An der DHBW Stuttgart wurden mit Studiengebühren unter anderem innovative Lehr- und Forschungszentren gegründet. Im Zentrum für empirische Forschung (ZEF) steht den Studierenden beispielsweise ein multimediales Lehr- und Lernzentrum zur Verfügung, in dem sie mit modernsten technischen Geräten Daten erfassen, auswerten und auf diese Weise Konsumentenverhalten untersuchen können. Ein weiteres Beispiel ist das Zentrum für Managementsimulation (ZMS), das dazu dient, die Lernbedingungen der Studierenden bei Planspielen zu verbessern und in diesem Bereich auch kooperative Forschung zu betreiben.

Am Standort Mannheim wurden unter anderem moderne Buchscanner mit Studiengebühren finanziert, die es den Studierenden ermöglichen, Bücher und Zeitschriften in der Bibliothek schnell und komfortabel einzuscannen. Weitere Projekte, die in Mannheim mit Studiengebühren gefördert wurden, sind etwa das zukunftsweisende, von Studierenden entwickelte Elektrofahrzeug ELMAR, das auf dem Genfer Automobilsalon 2010 für Furore sorgte oder die neue Windkraftanlage „Aircon 10S“, mit der das hochschuleigene Versuchfeld „Erneuerbare Energien“ erweitert wurde.

An der DHBW Lörrach können die Studierenden dank der Gebühren während ihres gesamten Studiums Online-Sprachkurse nutzen und auf diese Weise unabhängig von Ort und Zeit ihre Kenntnisse in verschiedenen Fremdsprachen verbessern.

An der DHBW Villingen-Schwenningen profitieren unter anderem Studierende mit Kindern von den Gebühren. Sie haben die Möglichkeit, ihren Nachwuchs während der Vorlesungen in einer Kindertagesstätte betreuen zu lassen, die unter anderem aus Studiengebühren finanziert wurde.

An der DHBW Karlsruhe ist mit Studiengebühren ein flächendeckendes Wireless-Lan-Netz installiert worden, das den Studierenden auf dem gesamten Standortgelände einen kostenlosen Internetzugang ermöglicht.