Neben Vorträgen und intensiven Diskussionen konnten die Logistik-Studierenden des 4. Semesters u. a. das Leben im Hafen live erleben, und zwar im Rahmen einer Hafenrundfahrt vom Wasser aus! Im ersten Teil der Veranstaltung, die als Ergänzung der Lehrveranstaltung „Internationales Logistikmanagement“ dient, stellte Carsten Strähle, Geschäftsführer der Hafen Stuttgart GmbH, Zahlen, Daten und Fakten des Verkehrsknotens dar: Im Jahr 2010 wurden über 3 Mio. Tonnen Güter umgeschlagen und über 50.000 Container bewegt. Dabei spielt der Hafen nicht nur eine große Rolle für Schiffe, sondern auch für fast 50.000 Eisenbahnwagen, die dort per Schiene abgewickelt wurden - Verkehrsträger und -mittel, die in Zeiten von „Green Logistics“ an Bedeutung gewinnen werden. Bei strahlendem Sonnenschein wurde der Hafen von den Studierenden der Kurse WDLM09G1 und G2 dann auch persönlich an Bord eines Schiffs in Augenschein genommen.

Der zweite Teil der Exkursion widmete sich dem Verkehrsträger Luftfahrt. Zwar kennt fast jeder den Passagier-Bereich des „STR“, aber nur die wenigsten das Luftfrachtzentrum. Martin Hofmann, Head of Business Airport Cargo, stellte zunächst die Expressabwicklung von DHL vor. So fliegt täglich eine Boeing ausschließlich mit Päckchen und Paketen beladen abends von Stuttgart nach Leipzig. Von dort aus, teils noch in derselben Nacht, geht es dann in alle Welt. Ein ähnliches Modell fährt auch FedEx von Stuttgart aus. Anschließend durften die Gruppen hinter die Kulissen eines Luftfrachtspediteurs am Standort schauen. Strenge Sicherheits- und Verpackungsauflagen, exotische, aber auch lebendige (Tier-)Güter sorgen dafür, dass es auch in diesem Bereich nie langweilig wird. Auch die humanitäre Logistik spielt dort derzeit eine große Rolle: Erst vor kurzem wurde von hier aus eine Spezialpumpe nach Japan verfrachtet, um die Lage am havarierten Atommeiler Fukushima in den Griff zu bekommen.

Insgesamt hatten die Studierenden an den beiden Tagen die Möglichkeit, Logistikmanagement trotz des immateriellen Dienstleistungscharakters als „Lebensader der Wirtschaft“ wahrzunehmen. Professor Hartel fasst zusammen: „Am Hafen und im Luftfrachtzentrum Stuttgart ist der Aufschwung der Logistik-Branche greifbar.“