Prof. Dr. Michael Schuler begrüßte die rund 180 Studentinnen und Studenten − Prorektor und Dekan Prof. Dr. Bernd Müllerschön dankte in seinem Grußwort der Initiative des Studienganges. Prof. Dr. Andreas Kaapke führte durch die Veranstaltung und hielt den Eröffnungsvortrag: Thematisch hatten sich die Verantwortlichen des Themas „Handelsvertretungen“ angenommen. Diese sind in die Vermittlung von rund 30 % aller Waren in Deutschland eingebunden. Rund 50.000 Handelsvertretungen werden in Deutschland geschätzt, die Waren im Auftrag von im Durchschnitt 5,4 vertretenen Unternehmen vornehmlich aus der Industrie vertreiben.

Was alles seitens einer Handelsvertretung geleistet wird, wie diese organisiert wird, wie man zu Verträgen kommt und Kunden zufriedenstellt, erläuterte der Inhaber der MKI Industrievertretung, Stephan Konz. Ein eindrucksvolles, sich ergänzendes Portfolio aus unterschiedlichen Vertretungen macht die MKI zu einem Anbieter der besonderen Art. RA Heiko Kübler, der Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes CDH. Baden-Württemberg führte die Zuhörer in das Handelsvertreterrecht ein. Immerhin widmet das HGB dem Handelsvertreter ein eigenes, wenn auch kleines Kapitel. In einer ersten Fragerunde wurden die beiden Referenten des Vormittags zusammen mit dem Steuerexperten des Studienganges, Prof. Dr. Stefan Höflacher, von den Studenten befragt. Eine rege Diskussion zeigte auf, wie facettenreich die Handelsvertreterszenerie ist.

Das Nachmittagsprogramm läutete Dr. Andreas Paffhausen ein. Bis Ende letzten Jahres war Paffhausen über zwei Jahrzehnte Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands CDH gewesen. Er machte zu Beginn seiner Ausführungen deutlich, vor welch gewaltigen Veränderungen der Vertrieb stünde. „Der Vertrieb wird bedeutsamer, wird schwieriger und wird anders“, verdichtete er die wesentlichen Herausforderungen. Da im Mittelpunkt seines Vortrages das Controlling von Handelsvertretungen stand, war die Brücke rasch geschlagen. Die Entwicklungen im Vertrieb bedingen ein wesentlich ausgeprägteres Controlling als bislang. Den Schlusspunkt setzte Walter Dittmann von DIWA Sweets, einer internationalen Handelsvertretung für Süß- und Backwaren. Bekannte Marken wie Brandt Zwieback, Zentis Brotaufstriche oder Rausch Schokolade werden im Ausland für diese Unternehmen vertrieben. Dittmann machte deutlich, wie wichtig „soft skills“ beim Aufbau internationaler Beziehungen sind und erläuterte dies an zahlreichen Beispielen aus den unterschiedlichsten Ländern.

Prof. Dr. Ralf Oppermann zog abschließend für den gesamten Studiengang ein mehr als positives Fazit. Handelsvertretungen wurden allen Zuhören als beeindruckender Wirtschaftsbereich aus kaufmännischer, juristischer, theoretischer und praktischer Sicht nahegebracht. Er kündigte deshalb gerne auch den nächsten Event des Studienganges schon an: Am 3. Mai 2012 erwartet die Gäste des 1. „Tags des Handels“ ein nicht minder interessantes Programm.