Das Zentrum für empirische Forschung (ZEF) der DHBW Stuttgart führt mit den Studierenden empirische Forschungsprojekte zu zukunftsweisenden Fragestellungen durch. Auf dem Forschungskolloquium präsentieren die Nachwuchswissenschaftler ihre Ergebnisse einem breiten Fach- und Praxispublikum. Der wissenschaftliche Leiter, Prof. Dr. Marc Kuhn, stellt fest: „Unsere Studierenden müssen sich hier in der kritischen Diskussion mit den Fachexperten behaupten.“  

Susann Mörstedt, Vorstandsreferentin der HALLESCHE Krankenversicherung a.G. – ein duales Partnerunternehmen, ist eine von über 100 Gästen des Kolloquiums: „Es ist beeindruckend, dass ein solches wissenschaftliches Level bereits im Bachelor erreicht wird. Der Abend hat wertvolle Erkenntnisse für die Branche geliefert.“  

Einzelne Studienergebnisse überraschen: So sind zahlreiche  Konsumenten und Patienten der Meinung, Anbieter im Gesundheitswesen würden zu stark auf Online-Information setzen. Gefordert wird eine verstärkt integrierte und abgestimmte Kommunikation z.B. zwischen Ärzten und Pharmafirmen. Auch wenn ein großes Informationsinteresse an ernsthaften Krankheitsbildern besteht, soll die Visualisierung des Informationsmaterials grundsätzlich positiv belegt sein. „Die Raucherlungen aus dem Biologiebuch“ sind bspw. demzufolge aus benutzerfreundlichen Medizinportalen zu verbannen.  

Interessant sind auch die Wünsche der Verbraucher bei der Absatzkanalwahl: Die klassische Apotheke wird neueren Formen wie Shop-in-Shop Modellen oder Internetapotheken deutlich vorgezogen. Die Schaffung von Vertrauen - da sind sich alle befragten Pharmafirmen, Apotheken und Endkunden einig - ist die zentrale Herausforderung für eine erfolgreiche Kommunikation im Gesundheitswesen. Ein Appell an einige Arzneimittelhersteller, Werbemaßnahmen zu überdenken.