Das deutsche Team wurde durch Harry Kirschenhofer aus Ulm und Christof Nettekoven aus Köln komplettiert. Letzterer musste den Aufstieg allerdings aus gesundheitlichen Gründen abbrechen. Dafür hat sich dann Dmitry Shapolvalov aus Vancouver der Gruppe für den Gipfelgang angeschlossen.  

Der Flug startete in Frankfurt, von wo aus es zunächst über Antalya nach Bischkek/Kirgisistan ging. Von dort fuhr das Team mit dem Jeep über die Grenze nach China und nach einem kurzen Zwischenstopp weiter über Kargilik bis an das Ende der Zivilisation nach Ilik. „Die chinesische wie kirgisische Bevölkerung ist gerade zu Besuchern aus Deutschland oder den USA sehr zuvorkommend und gastfreundlich. So durften wir beispielsweise in Ilik im Haus eines Kameltreibers schlafen, was nicht selbstverständlich ist“, so Lukas Brexler. Von dort aus waren zunächst vier Trekkingetappen zu absolvieren, um überhaupt an den Fuß der Berge zu gelangen. Als Ziele waren der Xiao Kangri mit einer Höhe von 6.102 Meter und der Kulquintubulak Tower mit einer Höhe von 5.290 Meter ausgewählt. Das schwere Gepäck wurde dabei von Kamelen, die durch eine Agentur organisiert wurden, bis ins Basislager transportiert. Ab dem Basislager auf 4.200 Metern waren die Kletterer jedoch auf sich gestellt. Bis zu 20 Kilogramm schwere Rucksäcke mussten in die zwei weiteren Zwischenlager getragen werden, um den Weg zum Gipfel zu ebnen. Vom Hochlager auf 5.400 Metern erfolgte schließlich die erste Gipfelbesteigung. Über steile Schneeflanken und einen formschönen Gipfelgrat ging es hinauf bis auf den Gipfel des Xiao Kangri. Einen Tag später wieder im sicheren Basislager angekommen, galt es ein kurzes Wetterfenster für eine zweite, ungeplante Erstbesteigung zu nutzen. Nach einem Aufstieg direkt vom Basislager konnten Dmitry und Lukas als Erster den noch unbestiegenen Kulquintubulak Tower besteigen.  

Für diese Expedition hatte sich Lukas Brexler vier Wochen Urlaub genommen, da er sich gerade in seiner Praxisphase befand. Das Training für diese Reise hat er sozusagen zu Hause absolviert: „Gerade Stuttgart bietet eine gute Infrastruktur zum Trainieren, wie zum Beispiel die Kletterfelsen der Schwäbischen Alb. Nach der Vorlesung ist es auch immer schön, durch den Kräherwald zu laufen. Und die Alpen sind ja auch nicht weit entfernt. Man muss sich jedoch seine Zeit schon gut einteilen, um ein solches Projekt realisieren zu können.“  

Mehr Informationen zu den Expeditionen von Lukas Brexler finden Sie in seinem Blog unter: www.felsundeis.info