Gesellschaftliche Teilhabe, politische Partizipation, Zivilgesellschaft
Die Forschung in diesem Bereich steht für das Anliegen, zum Gelingen und einer guten Gestaltung des Zusammenlebens der Menschen beizutragen. Sie ist in diesem Sinn auf Veränderung ausgerichtet.
Gesellschaftliche Teilhabe
Ein Gegenstand der Forschung ist gesellschaftliche Partizipation. Einerseits werden gesellschaftliche Teilhabe- und Verwirklichungschancen unter Bedingungen von Behinderung, Armut, psychischer Erkrankung, Migration, Wohnungslosigkeit und Arbeitslosigkeit deskriptiv untersucht. Andererseits geraten Wege der Ermöglichung einer vollumfänglichen gesellschaftlichen Teilhabe unter dem Begriff der Inklusion in den Blick. Auch werden evaluierend-begleitende Projekte in Zusammenarbeit mit Einrichtungen (Dualen Partnern) und Kommunen durchgeführt.
Politische Teilhabe
Weiter geht es um politische Partizipation: Was ermöglicht oder verhindert die Beteiligung am politischen Prozess? Was ermutigt Bürgerinnen und Bürger, für ihre Interessen einzustehen? Unter dem Motto Demokratie weiter denken steht zur Debatte, wie das bürgerschaftliche Engagement in der Bürgerkommune zu fördern ist.
Im Zentrum für kooperative Forschung werden über die politischen bzw. institutionellen Rahmenbedingungen sowie die Praxis der Förderung von Engagement und Bürgerbeteiligung bereits seit längerem drittmittelfinanzierte empirische Forschungsprojekte durchgeführt, und zwar in Kooperation mit
- Stiftungen,
- Ministerien,
- freien Trägern und
- Kommunen.
Die Ergebnisse wurden publiziert.
Zivilgesellschaft
Es wird auch über ein innovatives Verständnis der Repräsentation geforscht. Einerseits geht es um partizipative Politik, in der die Bürgerinnen selbst ihre Stimme erheben. Andererseits geht es um Anwaltschaftlichkeit: Akteure nehmen Probleme wahr und artikulieren diese stellvertretend, vertreten schwache Interessen, sei es in Ausübung ihres Berufes oder im Rahmen der Zivilgesellschaft. Es geht um die wohlfahrtsstaatliche Soziallobby im europäischen Kontext, um das Engagement der Sozialprofessionellen sowie um Politikberatung. Die Forschung reflektiert die Frage, wie repräsentativ, legitim und zielführend entsprechendes Handeln ist, widmet sich aber auch dem Ausbau sozialer Infrastruktur.
Mit dem Begriff Kosmopolitische Zivilgesellschaft wird darüber hinaus die Frage untersucht, inwiefern gelingendes zivilgesellschaftliches Handeln zu gesellschaftlicher Transformation beiträgt. In Frage steht, wie zukünftig Ausschlüsse aus demokratischen Entscheidungsprozessen zu verhindern und wie Einschlüsse zu ermöglichen sind. Es geht um Citoyenneté und die Transformation politischer Zugehörigkeit. Ferner erhalten klassische sozialpolitische Fragen eine neue Ausrichtung, indem das Verhältnis der Regierungspolitik zur Bürgerpolitik untersucht wird.
Buchpublikationen
- Rieger u.a. 2015: Politikwissenschaft für die Soziale Arbeit. Eine Einführung
- Rieger u.a. 2014: Politik Sozialer Arbeit II. Band 2: Akteure, Handlungsfelder und Methoden
- Rieger u.a. 2013: Politik Sozialer Arbeit I. Band 1: Grundlagen, theoretische Perspektiven und Diskurse
- Roß 2012: Demokratie weiter denken. Reflexion zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements in der Bürgerkommune
- Conradi 2011: Kosmopolitische Zivilgesellschaft
Ausgewählte Artikel
Ausgewählte Forschungsprojekte
- Neue Bausteine der Eingliederungshilfe/Wohnungslosenhilfe III: Studie zur Versorgung wohnungsloser Menschen in Baden-Württemberg
- Auf dem Weg zu einem Inklusiven Esslingen
- Was uns bewegt – Jugendliche und Landespolitik im Gespräch
- Jugendbeteiligung - “Zukunft der jungen Menschen im Südschwarzwald”
- Weiterentwicklung der Nachbarschaftsnetzwerke in Kirchheim/Teck
- Inklusionsoffensive für die Jugendarbeit
- Gute Chancen für alle Kinder – mit Familien aktiv gegen Kinderarmut
- Förderprogramm "Mittendrin" zur Stärkung des bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagements in Baden-Württemberg
- Gut und aktiv älter werden - konstruktives Zusammenleben der Generationen in Schorndorf