Prof. Dr. Stefan Huf

Organisationale Gerechtigkeit im Rahmen der internen Personalauswahl

Ob vakante Schlüsselpositionen vorrangig durch bereits im Unternehmen beschäftigte Mitarbeiter oder externe Bewerber besetzt werden, ist eine strategische Entscheidung im Rahmen des betrieblichen Personalmanagements. Unternehmen mit einem internen Arbeitsmarktfokus, die also offene Schlüsselpositionen primär unternehmensintern ausschreiben und besetzen, produzieren hierbei regelmäßig Gewinner und Verlierer innerhalb der Belegschaft. Hierbei hat die Nichtberücksichtigung möglicherweise Einfluss auf die Einstellung des Mitarbeiters gegenüber seiner Arbeit (Arbeitszufriedenheit) und seinem Arbeitgeber (Commitment) - bis hin, dass der Mitarbeiter seine erfolglose Bewerbung gar zum Anlass einer Aufkündigung des Arbeitsverhältnisses nimmt. In der Perspektive der organisationalen Gerechtigkeitsforschung wird die Einstellung und das Verhalten von Bewerbern maßgeblich davon beeinflusst, inwiefern sie den Stellenbesetzungsprozess als gerecht erlebt haben. Die hier vorgelegte Studie fokussiert daher die organisationale Gerechtigkeit der internen Personalauswahl. Sie hat das Ziel, das Ausmaß der mitarbeiterseitig wahrgenommenen Gerechtigkeit der Personalauswahl in einem Unternehmen mit einem primär internen Arbeitsmarktfokus zu ermitteln. Hierzu wurden leitfadengestützte Interviews mit Mitarbeitern eines eindeutig auf den internen Arbeitsmarkt fokussierten Kreditinstituts geführt, die den Prozess der internen Personalauswahl mit und ohne Erfolg durchlaufen haben.

Bross, D.; Huf, S.: Organisationale Gerechtigkeit im Rahmen der internen Personalauswahl, in: PERSONALquarterly, Jg. 69, H. 3, 2017, S. 28-35