In der heutigen „Experience Society“ definieren sich Konsumenten zunehmend durch die Summe der von ihnen erfahrenen Erlebnisse. Die Vermittlung solcher individuellen Erlebnisse gewinnt in diesem Zuge für Marken zunehmend an Bedeutung.
Im Konsumgüterbereich nutzen verschiedenste Unternehmen sogenannte Markenerlebniswelten, um Kunden ein individuelles Erlebnis in einem Umfeld zu bieten, das größtenteils vom Unternehmen selbst bestimmt werden kann. Hierunter fallen z. B. Markenmuseen, Flagship Stores, Brand Lands, aber auch Firmenbesuche und Werksführungen, die durch ergänzende Angebote zum Erlebnis werden. An all diesen Orten wird die Marke greifbar, sichtbar und spürbar – der Kunde wird auf allen Sinnesebenen angesprochen. Die positiven Auswirkungen solcher Brand Worlds auf verschiedene Dimensionen der Marke wurden im Konsumgüterbereich bereits untersucht.
Aber auch im eher von rationaler statt von emotionaler Kommunikation geprägten Industriegüterbereich, in dem sich die Bedeutung von Marken zunehmend etabliert, finden sich Beispiele für Markenerlebniswelten: So betreibt zum Beispiel der Baumaschinenhersteller Caterpillar ein „Visitors Center“ in den USA oder Dämmmaterialproduzent Sto eine „Infofabrik“ in Stühlingen in Süddeutschland. Diese „Brand Worlds“ im Industriegüterbereich und deren Nutzen waren bislang nicht Gegenstand akademischer Forschung.