„Ich habe, wie es die Menschlichkeit und die Gesetze vorschreiben, 37 Menschen mit meiner Mannschaft im Mittelmeer im Jahre 2004 vor dem Tod durch Ertrinken gerettet. Dafür wurden wir, der damalige Vorsitzende des Komitees Cap Anamur, der erste Offizier und ich, zunächst fünf Tage eingesperrt auf Sizilien, und stehen dort noch immer vor Gericht. Wer so etwas erlebt, muss einfach hinsehen, was an unseren Grenzen noch so passiert, und sei er vorher ein noch so unpolitischer Mensch gewesen. Also wurden Elias Bierdel und ich Gründungsmitglieder von "borderline-europe, Menschenrechte ohne Grenzen", so Stefan Schmidt.

Wie der Verein auf seiner Website schreibt, finden an den Außengrenzen der Europäischen Union immer mehr Menschen auf der Suche nach einem menschenwürdigen Leben den Tod. Das wahre Ausmaß dieser Tragödie werde von offizieller Seite verschwiegen, die Bürgerinnen und Bürger Europas sollten nicht erfahren, was sich an den Außengrenzen der EU tatsächlich abspiele. Stefan Schmidt möchte dieses Schweigen zusammen mit anderen Gründern und Mitgliedern des Vereins borderline-europe brechen und berichtet an der DHBW Stuttgart über seine Erlebnisse und Erfahrungen.

Moderation:
Prof. Dr. Paul-Stefan Roß

Termin
10.06.2010; 16.00 Uhr, Raum 1.1
DHBW Stuttgart, Fakultät Sozialwesen, Herdweg 31
Anmeldung unter: ZIK@dhbw-stuttgart.de