Hintergrund ist das Anwerbeabkommen, das am 31. Oktober 1961 zwischen der BRD und der Türkei unterzeichnet wurde. So berichtet die Ausstellung von Menschen, die von der Türkei ins Ländle kamen, wie sie von Gästen zu Bürgern wurden. Über 100 Interviews, die in Zusammenarbeit mit der Schillerschule und dem Wirtschaftsgymnasium West entstanden, erzählen Geschichten von Stuttgarter Bürgern mit türkischen Wurzeln. Sie gehört zu den ersten Recherchen und Forschungsarbeiten über die türkische Einwanderung in Deutschland.

Durch persönliche Andenken, wie kleine Schätze und Talismane sowie Briefe, Bilder und Filme werden Erlebnisse aus der Vergangenheit in die Gegenwart transportiert. So dokumentiert die Ausstellung im ersten Teil, welche Werbemaßnahmen deutsche Firmen betrieben, um Arbeiter aus der Türkei anzuwerben. Zwei Studentinnen führten selbst einen „Eignungstest“ durch, um so nachvollziehen zu können, wie die damaligen Anforderungen aussahen. Unter der fachkundigen Begleitung durch Friederike Hartl aus der Orient-Abteilung des Lindenmuseums und Frau Fetiye Calilskan, Sprachdozentin für Türkisch im ZIK, wurden die Studierenden durch die Ausstellung geführt, konnten zahlreiche Fragen stellen und sich über Hintergründe und Details informieren. Sie konnten so neue Einblicke und interessante Erkenntnisse gewinnen, von denen sie nicht zuletzt auch in der professionellen Sozialen Arbeit profitieren.