Nachdem schon im vergangenen November der erste Vertriebstag für Furore gesorgt hatte, standen am Tag des Handels Themen des Großhandels im Mittelpunkt. Prof. Dr. Oppermann, Studiengangsleiter BWL-Handel,  begrüßte alle Gäste und übergab an Prof. Dr. Kaapke, der die Veranstaltung leitete. Kaapke begrüßte zunächst einen der profiliertesten Handelsforscher im deutschsprachigen Raum, Prof. Dr. Müller-Hagedorn. Müller-Hagedorn hatte sich in seinem Vortrag den Produktionsverbindungshandel vorgenommen, der sich zunehmender Konkurrenz aus der direktvertreibenden Industrie, in Form vertikaler Strukturen, aber auch des Internets gegenübersieht. Prof. Dr. Greipl von der Otto-Beisheim-Gruppe und Aufsichtsrat aller Metro-Gesellschaften stellte danach die Situation im Großhandel mit Fast Moving Consumer Goods dar. Die provokante Frage, ob es denn noch eines Großhandels bedürfe, beantwortete er nicht nur mit einem klaren Ja, sondern er konstatierte auch, dass die Wirtschaft auf dem Weg in eine „Händlergesellschaft“ sei.

Der Nachmittag war durch zwei Beispiele geprägt, die ihrerseits eher atypisch sind. Zum einen stellte der Vorstandsvorsitzende der ANZAG AG und Vorsitzender des Branchenverbands PHAGRO, Dr. Trümper, den pharmazeutischen Großhandel vor. Dieser zeichnet sich durch eine Reihe von Besonderheiten aus, die den dortigen Wettbewerb erschweren und vor allem das Zusammenspiel mit den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsstufen prägen. Und zum anderen brachte Frank Nolte, geschäftsführender Gesellschafter der Carl Strobel GmbH und Vorsitzender des PresseGrossoVerbandes, die gegenwärtige Situation im Pressegroßhandel den Zuhörern näher. Durch angestrengte Prozesse eines Großverlags droht das bisherige System aus Regionalmonopolen, Dispositionsrechten und Sammelverhandlungen durch den Verband zu kippen. Grund genug sich die einzelnen Rollen anzuschauen und diese zu diskutieren. Prof. Schuler fasste für das Studienzentrum kurz zusammen und bedankte sich bei allen Beteiligten.

Auch Prorektor und der Dekan der Fakultät Wirtschaft, Prof. Dr. Müllerschön, war begeistert. Ein tolles Programm mit renommierten Rednern überzeugte auf der ganzen Linie. Die Idee das Studium durch derartige Veranstaltungen noch attraktiver zu machen, hat also gewirkt. So soll noch in diesem Jahr der zweite Vertriebstag folgen, sicher wieder mit hoch qualifizierten Rednern und einem überzeugenden Programm.